Abstract
Um die Eignung des Einsatzes von gepulster Hochspannung (‘high voltage pulse treatment’) bei der Aufbereitung eines Industrieminerals zu evaluieren, wurden vergleichende aufbereitungstechnische Laborstudien von konventioneller Zerkleinerung und HVP-induzierter Fragmentierung, Vorschwächung und/oder Voranreicherung durchgeführt. Um die Effizienz eines Zerkleinerungsprozesses mit und ohne Vorschwächung durch Hochspannungsimpulse beurteilen zu können, wurden umfangreiche Zerkleinerungsuntersuchungen im Labormaßstab nach der Leobener Schule der energieoptimierten Zerkleinerungskette (OZK) durchgeführt. Hierbei wird der benötigte Nettoenergieeintrag dem gebildeten massenspezifischen Oberflächenzuwachs zugeordnet. Die Ergebnisse zeigen auf, dass ein durch die elektrische Vorschwächung einher gehendes Energieeinsparungspotential nur in der unmittelbar darauffolgenden Zerkleinerungsstufe sichtbar ist und bei Betrachtung der Effizienz einer Zerkleinerung mit Hochspanungsimpulsen der Rittinger-Koeffizient mehr als 95 % geringer als jener der konventionellen mechanischen Zerkleinerung ist. Mittels Korngrößenanalysen an den Zerkleinerungsprodukten wurde ein geringeres Masseausbringen an Feingut <1 mm festgestellt, was mit Ergebnissen des gesichteten Fachschrifttums übereinstimmt. Ergebnisse aus weiterführenden Untersuchungen zu erzielten Produkteigenschaften – wie z.B. Aufschlussgrad, mineralphasenselektive Anreicherung in Korngrößenklassen (‘grade splitting’), prozessbedingte Produktverunreinigung, etc. wie auch Rissanalysen mittels Computertomographie – stehen allerdings im Gegensatz zu früheren Forschungsergebnissen. Die Effizienz der Sortierprozesse basierend am Wertstoffausbringen, verbleibenden Verunreinigungen im Wertstoffkonzentrat, Wertstoffverlusten und der Selektivität konnten durch Implementierung einer elektro-dynamischen Zerkleinerungsstufe innerhalb der Aufbereitungskette bzw. direkt im Anschluss an die Zerkleinerung mittels Hochspannungsimpulsen, im Vergleich zu ausschließlich konventioneller Zerkleinerung nicht verbessert werden, sodass der Einsatz einer gepulsten Hochspannungsbehandlung für die gewählte Rohgutart und die zu erzielenden Produktanforderungen kritisch hinterfragt werden muss.
Titel in Übersetzung | Vergleichende aufbereitungstechnische Laboruntersuchungen von konventioneller Zerkleinerung zu Fragmentierung mit Hochspannungsimpulsen eines Industrieminerals |
---|---|
Originalsprache | Englisch |
Qualifikation | Dr.mont. |
Gradverleihende Hochschule |
|
Betreuer/-in / Berater/-in |
|
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2018 |
Bibliographische Notiz
gesperrt bis 12-03-2023Schlagwörter
- Aufbereitung
- Industriemineral
- Zerkleinerung mit gepulster Hochspannungstechnik
- Vorschwächung
- Voranreicherung
- Optimierte Zerkleinerungskette
- Rittinger-Koeffizient
- Sortierung
- KAPPA-Diagramm
- Einzelpartikeltests
- Rissanalyse