Abstract
Nach dem jüngsten Bericht des Weltklimarates (IPCC) werden die Entscheidungen über die Verringerung der Treibhausgasemissionen im nächsten Jahrzehnt einen entscheidenden Einfluss darauf haben, wie schwerwiegend die Folgen des Klimawandels sein werden. Da sich alle Teile der Welt einig sind, dass die vom IPCC und anderen Forschungsinstituten dargestellten Worst-Case-Szenarien für das menschliche Wohlergehen nicht wünschenswert sind, wurden oder werden alle Länder, Regionen, Sektoren, Unternehmen und andere wirtschaftliche und nichtwirtschaftliche Einheiten aufgefordert, in den kommenden Jahrzehnten strenge Emissionsreduktionsziele zu erfüllen. Ein Sektor, der von solchen Reduktionszielen oder Emissionssteuern stark betroffen sein wird, ist der Transportsektor, da die Vermeidung von Transport mit dem unerwünschten Konzept der Suffizienz verbunden ist und technologische Fortschritte kostspielig und langwierig sind. Eine besondere Herausforderung ist der Güterverkehrssektor, der aufgrund seiner Komplexität und des Kostendrucks erhebliche Hindernisse für die Dekarbonisierung aufweist. Da sich nachhaltige Innovationen stromaufwärts in der gesamten Lieferkette verbreiten, ist einer der wichtigsten Akteure bei der Dekarbonisierung des Transportwesens der Auftraggeber und Käufer von Transporten - im Falle des Güterverkehrs also der Frachteigentümer. Diese Einheit bestimmt die Bedeutung von Logistikfaktoren wie Kosten, Vorlaufzeit und Emissionen. Genau aus diesem Grund untersucht diese Arbeit die Dekarbonisierung des Transportwesens aus der industriellen Perspektive, die gemeinhin als Industrielogistik bekannt ist. Ziel dieser Arbeit ist es daher, die Lücke zwischen dem gut erforschten Bereich des Green Supply Chain Management und dem wenig erforschten Bereich der Dekarbonisierung der Industrielogistik zu schließen. Die Beantwortung von vier übergreifenden Forschungsfragen, die aus der bestehenden Forschung abgeleitet wurden, trägt zum wissenschaftlichen Erkenntnisstand hinsichtlich strategischer und operativer Perspektiven bei und bietet Praktikern der Industrielogistik eine effektive Entscheidungshilfe. In den Veröffentlichungen, die im Rahmen dieser Arbeit entstanden sind, wurden verschiedene vertiefte Forschungsfragen beantwortet, die differenzierte Einblicke in den Entscheidungsprozess in der Industrielogistik bieten und so das Verständnis dieser Prozesse verbessern. Anschließend wurde dieses verbesserte Verständnis der strategischen und operativen Entscheidungen, die bereits von Praktikern in der Industrie getroffen wurden, genutzt, um verschiedene Instrumente zu entwickeln, die zukünftige Entscheidungen in diesem Bereich effektiv unterstützen. Abschließend wurde auf der Grundlage der in dieser Arbeit gesammelten Erkenntnisse ein Ansatz entwickelt, wie die Industrie Logistik am effektivsten dekarbonisiert werden kann. Für die wissenschaftliche Gemeinschaft brachten die von den Autoren durchgeführten transdisziplinären Studien Forschungslücken und Ideen für zukünftige Richtungen ans Licht. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese Arbeit wissenschaftliche Beiträge liefert, die es Forschern ermöglichen zu verstehen, wie Industriebetriebe die Dekarbonisierung im Transportwesen verstehen und umsetzen. Sie liefert Benchmark-Daten aus Österreich und bietet verschiedene Werkzeuge für Praktiker, um Dekarbonisierungsmöglichkeiten in ihren vor- und nachgelagerten Scope-3-Transportaktivitäten zu bewerten. Diese Arbeit stellt den Forschungskontext und -rahmen vor, beschreibt die übergreifenden Forschungsfragen, fasst die wissenschaftlichen Publikationen und ihre Beiträge zur Beantwortung der Fragen zusammen und präsentiert abschließend Implikationen für Praktiker und Forscher.
Titel in Übersetzung | Dekarbonisierung der Industrielogistik: Verstehen und Unterstützen strategischer und operativer Initiativen |
---|---|
Originalsprache | Englisch |
Qualifikation | Dr.mont. |
Gradverleihende Hochschule |
|
Betreuer/-in / Berater/-in |
|
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2024 |
Bibliographische Notiz
nicht gesperrtSchlagwörter
- Grüne Logistik
- Industrie Logistik
- Dekarbonisierung
- Klimawandel