Abstract
Bausätze flexibler Steinschlagschutzsysteme sind Bauprodukte, die unter das Regime der EU-Bauprodukteverordnung fallen und dadurch bestimmte Leistungskriterien erfüllen müssen, bevor sie am Europäischen Binnenmarkt CE-gekennzeichnet vertrieben werden dürfen. Zur Leistungsbewertung bzw. um Auskunft über „Wesentliche Merkmale“ des Produkts geben zu können, muss ein Bausatz standardisierten Systemerstprüfungen im Maßstab 1:1 unterzogen werden. Diese sehr kostenintensiven Prüfungen liefern zwar in einem gewissen Bereich die Möglichkeit, Systeme miteinander zu vergleichen, eignen sich aber nur bedingt für die Weiterentwicklung derartiger Systeme und deren Bemessung und konstruktiven Gestaltung im Gelände. Der Lehrstuhl für Bergbaukunde, Bergtechnik und Bergwirtschaft an der Montanuniversität Leoben hat in den vergangenen Jahren durch die erfolgreiche Übertragung der standardisierten Prüfverfahren und eines handelsüblichen flexiblen Steinschlagschutzsystems in den Labormaßstab Möglichkeiten aufgezeigt, wie das Leistungsvermögen derartiger Systeme detailliert und gleichzeitig kostengünstig untersucht und dadurch eine umfangreiche Datenbasis für die nummerische Simulation flexibler Steinschlagschutzsysteme geschaffen werden kann. Im von der FFG geförderten Projekt NAGEMA (Naturgefahrenmanagement) werden von der Trumer Schutzbauten GmbH in enger Zusammenarbeit mit der Montanuniversität Leoben die Erkenntnisse der Systemmodellierung im Labormaßstab für die Errichtung einer neuen Schrägwurfanlage umgesetzt, sodass am Steirischen Erzberg zukünftig flexible Steinschlagschutzsysteme auch im 1:1 Maßstab effektiver und effizienter geprüft werden können.
Originalsprache | Deutsch |
---|---|
Seiten (von - bis) | 497-501 |
Seitenumfang | 5 |
Fachzeitschrift | Berg- und hüttenmännische Monatshefte : BHM |
Jahrgang | 168 |
Ausgabenummer | 10 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - Okt. 2023 |
Schlagwörter
- Stein- und Blockschlag
- Technischer Steinschlagschutz