Abstract
Um den europäischen Bestrebungen einer vollständigen Kreislaufwirtschaft gerecht zu werden, bedarf es der Schaffung neuer Verwertungsmöglichkeiten für mineralische Abfälle, um langfristig Deponiekapazitäten zu sparen. Die Verwendung von Deponieersatzbaustoffen bietet eine Möglichkeit, ausgewählte Abfallströme zu recyceln und gleichzeitig den Bedarf an herkömmlichen Baurohstoffen zu reduzieren. Deponieersatzbaustoffe stellen damit einen innovativen Lösungsansatz nachhaltiger Deponiebauweisen dar und tragen langfristig zur Schonung natürlicher Ressourcen bei. Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit dem Einsatz verschiedener mineralischer Abfallströme (Elektrolichtbogenschlacke, Glasbruch, Hausmüllverbrennungsasche, teerhaltiger Straßenaufbruch, Gleisschotter) als Ersatzbaustoff und deren Auswirkungen auf die Eigenschaften gaswegsamer Trag- und Ausgleichsschichten in der Deponietechnik. Der Einfluss des Karbonatgehalts wird verstärkt betrachtet. Die Abfallströme werden hinsichtlich ihrer Eignung als Deponieersatzbaustoff bewertet, indem sowohl technische Anforderungen als auch ökologische Aspekte berücksichtigt werden. Die dafür durchgeführten Tests orientieren sich an den rechtlichen Vorgaben Deutschlands und erlaubten die Verwendung eines hierarchisch gegliederten Entscheidungsbaums zur Eignungsbeurteilung zukünftiger Deponieersatzbaustoffe. Methodische Einschränkungen vorgeschriebener Regelwerke werden identifiziert und zukünftige Handlungsempfehlungen formuliert. In der Bewertung als Deponieersatzbaustoff weisen alle betrachteten Abfallströme grundsätzlich Eignungspotential auf, obwohl einige Proben den Karbonatgrenzwert überschreiten. Geotechnisch erfüllten alle getesteten Materialien die Anforderungen. Eine Korrelation zwischen Karbonatgehalt und anderen untersuchten Parametern konnte nicht festgestellt werden. Räumliche Unterschiede der Karbonatgehalte in den betrachteten Abfallströme lassen sich auf die regionale Geologie und damit Verfügbarkeit von Baurohstoffen in ihrer Ursprungsverwendung zurückführen. Abschließend wird auf die Notwendigkeit einer umfassenden Überarbeitung der vorgeschriebenen Testmethoden und definierten Grenzwerte hingewiesen. Dadurch können Abfallströme effizienter verwertet und gleichzeitig Umweltauswirkungen minimiert werden. Diese Arbeit liefert wichtige Erkenntnisse zur Eignungsbewertung von Deponieersatzbaustoffen und zeigt Wege auf, wie eine kreislauforientierende Baubranche weiter vorangetrieben werden kann.
Titel in Übersetzung | Einfluss der Eigenschaften verschiedener Abfallströme auf gaswegsame Trag- und Ausgleichsschichten unter besonderer Berücksichtigung des Karbonatgehaltes in der Deponietechnik |
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Originalsprache | Englisch |
Qualifikation | Dipl.-Ing. |
Gradverleihende Hochschule |
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Betreuer/-in / Berater/-in |
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Datum der Bewilligung | 28 Juni 2024 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2024 |
Bibliographische Notiz
gesperrt bis 18-04-2029Schlagwörter
- Deponieersatzbaustoffe
- Karbonatgehalt
- Entscheidungsbaum zur Eignungsbewertung
- nachhaltige Deponiebauweise