The Late Jurassic Evolution of the Lemeš Basin and Source Rock Evaluation of the Lemeš Formation: Part of the Mesozoic Adriatic Carbonate Platform, Poštak Mountain, SW Croatia.

Titel in Übersetzung: Kohlenwasserstoffpotential der oberjurassischen Lemeš Formation im Bereich der Adria Karbonatplattform (Mt. Poštak, sw Kroatien)

Michael Vitzthum

Publikation: Thesis / Studienabschlussarbeiten und HabilitationsschriftenMasterarbeit

Abstract

Die karbonatischen und teilweise organisch-reichen Ablagerungen (Schwarzschiefer) des oberjurassischen Lemeš Beckens im Süden Kroatiens wurden im Hinblick auf (1) Biostratigraphie, (2) Ablagerungs-Milieu, und (3) Kohlenwasserstoff-Potential untersucht. Die Ablagerung von Tiefwasser Sedimentgesteinen (silifiziertes Karbonat, bituminöses Karbonat und organisch-reicher Mergel und Tonstein) beginnt im höheren Oxford und folgt auf die langandauernde Flachwasserkarbonat-Entwicklung der Adria Karbonat Plattform. Das organisch-reiche Paket der Lemeš Abfolge konnte durch einen Ataxioceras sp., aus den überlagernden silifizierten Kalksteinen als frühes Kimmeridgium oder etwas älter datiert werden. Dieses Paket ist gezeichnet durch den höchsten Gehalt an Organik in der gesamten Abfolge und wurde deshalb zur Rekonstruktion des Ablagerungs-Milieus auf der Basis der Biomarker-Verteilung, Rock-Eval und Leco Analysen, Mikrofaziescharakteristik, sowie Kohlenstoff- und Sauerstoff-Isotopie herangezogen. Die Ergebnisse deuten auf ein periodisch eingeschränktes bis semi-eingeschränktes Becken hin, und auf ein marines organisches System (Dominanz von Liptinit, durchschnittlich n-Alkane: ∑-nC15-20/∑n-C15-35=0,41, ∑n-C21-25/∑n-C15-35=0,37, ∑n-C26-32/∑n-C15-35=0,22; durchschnittlich Sterane: ΣC27/ΣC27-29=0,31, ΣC28/ΣC27-29=0,27, ΣC29/ΣC27-29=0,42;) aus Zoo- und Phytoplankton und Bakterien, ohne starkem Einfluss von Landpflanzen. Die thermische Reife (durchschnittlich T-max 429 °C) für Kohlenwasserstoffgenese wurde bei diesem Oberflächenaufschluss nicht erreicht und ein niedriger Source Potential Index (gesamt 1,32 t Kohlenwasserstoff/m2) bei einer Schwarzschiefermächtigkeit von 31,68 m ergibt ein niedriges Kohlenwasserstoff-Potential. In überschobener Position mit dementsprechender Überlagerung ist jedoch ein hohes Kohlenwasserstoff-Potential der Schwarzschiefer mit einem zur Ölgenerierung neigendem Kerogen Typ II (durchschnittlicher Hydrogen Index ~550 mg Kohlenwasserstoff/g Total Organic Carbon des reaktiven organischen Kohlenstoffs) und einem guten bis sehr gutem Total Organic Carbon Gehalt (durchschnittlich 3,57 wt%) zu erwarten. Die Ablagerung der silifizierten Kalke in der Überlagerung dieser Schwarzschiefer war geprägt durch sauerstoffreichere und offen-marinere Ablagerungsbedingungen, dokumentiert durch die Mikrofazies, darunter Ammoniten, Radiolarien und dünnschaligen Bivalven. Auch die organisch-reichen Mergel/Tonsteine in der überlagernden Schichtfolge, die mit offen-marinen Kalksteinen alternieren, wurden unter semi-eingeschränkten Bedingungen gebildet, zeigen jedoch einen niedrigeren Gehalt an Organik. Im Verlauf des Tithoniums erreicht mehr und mehr Flachwasserschutt das Lemeš Becken und verfüllt sukzessive den Akkomodationsraum mit Flachwasserkarbonat. Die spätjurassische Entwicklung der Lemeš Abfolge wird generell als extensionale Beckenentwicklung interpretiert. Die Ablagerungsbedingungen der sedimentären Abfolge in einem sich durch Karbonat verfüllenden Becken lassen die Diskussion eines alternativen Modells im Rahmen der oberjurassischen geodynamischen Entwicklung der Dinariden zu. Dieses Modell stellt die Äußeren Dinariden in eine Abhängigkeit zu den geodynamischen Prozessen in den Inneren Dinariden, die durch einen jurassischen Deckenbau im Zuge obduzierender Ophiolithe gekennzeichnet sind. Die west-gerichtete Obduktion machte sich im Ober-Jura auch in den Äußeren Dinariden durch die Entstehung von Antiklinal- und Synklinalstrukturen bemerkbar. Dabei erfolgte in den Synklinalen ein Umschlag von Seichtwasser- zu Tiefwassersedimentation. Die langestreckten Becken wurden dann episodisch vom Austausch mit den offen marinen Bereichen abgeschnürt und es kam zur Ablagerung von organisch-reichen Erdöl-Muttergesteinen.
Titel in ÜbersetzungKohlenwasserstoffpotential der oberjurassischen Lemeš Formation im Bereich der Adria Karbonatplattform (Mt. Poštak, sw Kroatien)
OriginalspracheEnglisch
QualifikationDipl.-Ing.
Gradverleihende Hochschule
  • Montanuniversität
Betreuer/-in / Berater/-in
  • Gawlick, Hans-Jürgen, Betreuer (intern)
Datum der Bewilligung18 Dez. 2020
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2020

Bibliographische Notiz

gesperrt bis null

Schlagwörter

  • Äußere Dinariden
  • Kimmeridgium
  • organisch-reiche Sedimente
  • An¬oxie
  • Ablagerungs-Milieu
  • Biostratigraphie

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