Abbildung und Berücksichtigung von Wahrnehmungsfallen in der strategischen Lawinenkunde

Research output: ThesisMaster's Thesis (University Course)peer-review

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Abstract

Diese Masterarbeit untersucht die Abbildung und Berücksichtigung von Wahrnehmungsfallen in der strategischen Lawinenkunde. Angesichts steigender Beliebtheit des Skitourengehens und der damit verbundenen Risiken durch Lawinenunfälle analysiert die Arbeit auf Basis der aktuellen Literatur, wie menschliches Verhalten und kognitive Prozesse die Entscheidungsfindung in lawinengefährdetem Gelände beeinflussen. Dabei werden gängige Methoden zur Reduktion des Lawinenrisikos (Reduktionsmethoden nach Werner MUNTER, die Grafische Reduktionsmethode, 3x3, Stop or Go, W3 und die Integrative Lawinenkunde) mit den Erkenntnissen der Kognitionspsychologie verknüpft, um aufzuzeigen, inwieweit systematische Denkfehler (Wahrnehmungsfallen) in den jeweiligen Methoden berücksichtigt werden.
Neben einer Darstellung der Grundlagen der strategischen Lawinenkunde, Lawinenlagebericht, probabilistischer Methoden Entscheidungsrahmen werden der Faktor Mensch und seine potenziellen Fehleinschätzungen betrachtet. Dabei werden verschiedene Wahrnehmungsfallen, darunter das FACETS-Konzept nach McCammon sowie weitere kognitive Verzerrungen wie Decision Fatigue und der Social Proof detailliert beschrieben. Anschließend wird untersucht, inwieweit diese Wahrnehmungsfallen in den gängigen Risikoreduktionsmethoden abgebildet und adressiert werden.
Die Ergebnisse zeigen, dass probabilistische Methoden den Faktor Mensch kaum berücksichtigen. Entscheidungsrahmen wie 3x3, Stop or Go und W3 integrieren den Faktor Mensch stärker, wobei W3 durch die Einteilung in verschiedene Kompetenzgruppen eine differenziertere Betrachtung ermöglicht, und Wahrnehmungsfallen gezielt thematisiert. Die Integrative Lawinenkunde setzt auf eine nachträgliche Reflexionsphase, um getroffene Entscheidungen kritisch zu hinterfragen und so kognitiven Verzerrungen entgegenzuwirken.
Die Arbeit schlussfolgert, dass gängige Methoden menschliche Faktoren unzureichend berücksichtigen. Ein Bewusstsein für Wahrnehmungsfallen sollte in der Breitensportausbildung gefördert werden. Durch Integration in Ausbildungsprogramme, verständliche Erklärungen und Fallbeispiele könnten Skitourengeher Wahrnehmungsfallen besser erkennen und somit die Sicherheit erhöhen.
Original languageGerman
QualificationMEng
Awarding Institution
  • Montanuniversität
Supervisors/Advisors
  • Renner, Renate, Supervisor (internal)
  • Studeregger, Arno, Co-Supervisor (external), External person
Award date27 Mar 2025
Publication statusPublished - 27 Mar 2025

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