Die Schwermetallanreicherung im Klärschlamm der Kläranlage Leoben (Steiermark)

Thomas Windisch

Publikation: Thesis / Studienabschlussarbeiten und HabilitationsschriftenDiplomarbeit

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Abstract

Der Reinhaltungsverband Leoben (Steiermark) betreibt seit 1997 eine Klärschlammkompostierungsanlage, in welcher Klärschlamm zusammen mit Strauchschnitt zu Kompost verarbeitet wird. Der in Verwendung stehende kommunale Klärschlamm erfüllt im Allgemeinen die Anforderungen gemäß der Verordnung über die Qualitätsanforderungen an Komposte aus Abfällen (Kompostverordnung, BGBl. II Nr. 292/2001). Fallweise werden die Grenzwerte für Chrom, Nickel und Quecksilber allerdings überschritten. Beprobt und analysiert wurden der Klärschlamm, der Zulauf, der Ablauf, das Sandwaschwasser und das Presswasser der Kläranlage Leoben sowie die angelieferten Fremdschlämme aus Göss, Mautern, St. Lorenzen und Aflenz im Zeitraum Mai 2005 bis Juli 2006. Die Schwermetallfrachten werden großteils in Partikeln >0,2 Mikrometer in die Kläranlage eingebracht. Ein direkter Vergleich von Zu- und Ablauf ist im Allgemeinen nicht möglich, da in der Kläranlage auch Zuschlagstoffe übernommen und verarbeitet werden. Aufgrund der Übernahme der Zuschlagstoffe kann die Zeitreihe der untersuchten Klärschlämme nur bedingt Aufschluss über die Grenzwertüberschreitungen geben. Festzuhalten ist, dass im Frühjahr der erzeugte Klärschlamm deutlich weniger mit Chrom und Nickel belastet ist. Mit einsetzender Schneeschmelze, unter Berücksichtigung der Dauer des Reinigungsprozesses, steigen die Werte für Chrom und Nickel stark an. Es wird deswegen vermutet, dass Schnee und Eis als Speicher des Staubs und Streusplitts fungieren. Die Qualität des Leobner Klärschlammes hinsichtlich der Chrom- und Nickel-Gehalte hängt also von der Jahreszeit und der mit ihr verbundener Niederschlagsmenge und Niederschlagsart zusammen. Die vereinzelten Chrom- und Nickel-Grenzwertüberschreitungen können durch die erhöhte Staubbelastung aus der Schwerindustrie, die Verwendung des an Chrom und Nickel belasteten Streusplitts, oder durch die geogene Hintergrundbelastung im Großraum Leobens entstehen. Rötgendiffraktometrische Untersuchungen sowie auch Untersuchungen mittels Rasterelektronenmikroskop (Herr, Diplomarbeit an der Montanuniversität Leoben 2007) weisen jedoch darauf hin, dass der Industriestaub die Schwermetallkonzentrationen im Klärschlamm beeinflusst. Eine maßgebliche Beteiligung des Streusplitts zum Schwermetallgehalt des Klärschlamms konnte nicht nachgewiesen werden.
Titel in ÜbersetzungThe accumulation of heavy metals in the sewage sludge treatment plant of Leoben (Styria, Austria)
OriginalspracheDeutsch
QualifikationDipl.-Ing.
Betreuer/-in / Berater/-in
  • Rantitsch, Gerd, Betreuer (intern)
Datum der Bewilligung27 Juni 2008
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2008

Bibliographische Notiz

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Schlagwörter

  • Schwermetallanreicherung Klärschlamm Streusplitt Staubbelastung Schwerindustrie

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